Brut oder Extra Dry? – Auf die Dosage kommt’s an
Autor: Gian-Luca Courtin
Brut, Extra Dry, Dry oder Demi-Sec? Wie soll man da den Überblick behalten? Und was bedeuten diese Bezeichnungen eigentlich? Wir klären auf!
Bist du auch schonmal vor dem Schaumweinregal gestanden und hast dich gefragt, welcher Geschmack wohl der Richtige ist? So geht es wahrscheinlich vielen, die sich mit diesem Thema noch nicht auseinandergesetzt haben. Was ist trockener, Brut oder Extra Dry? Manche denken Extra Dry, weil der Name sehr trocken klingt. Aber in Wirklichkeit ist Brut trockener. Um zu verstehen, wie diese Geschmacksbezeichnungen zustande kommen und was sie bedeuten, musst du zunächst wissen, was die Dosage ist.
Die Dosage macht den Unterschied
Die Dosage ist der letzte Schritt, bevor der neue Schaumwein in Flaschen abgefüllt wird. Bei der Dosage wird dem Schaumwein eine Mischung aus Zucker, süssem Most und Wein zugesetzt. Damit lässt sich der Zuckergehalt im fertigen Produkt steuern. Je mehr von der Mischung hinzugefügt wird, desto süsser wird der Schaumwein. Neben dem Zuckergehalt kann mit der Dosage auch die Farbe und der allgemeine Geschmack des Schaumweins beeinflusst werden.
Ohne Dosage = Naturherb
Bei der zweiten Gärung wandelt die Hefe den gesamten Zucker im Schaumwein in Alkohol und Kohlensäure um. Deshalb enthält der Schaumwein ohne Dosage nur wenig oder gar keinen Restzucker. Und tatsächlich gibt es Kellereien, die einen solchen „Dosage zéro“ oder eben naturherben Schaumwein abfüllen. Dieser hat dann zwischen 0 und 6 Gramm Restzucker pro Liter. Für ungeübte Schaumweintrinker ist der sehr trockene Geschmack gewöhnungsbedürftig.
Brut und Extra Dry
Die Geschmacksrichtungen Brut und Extra Dry sind im Schaumweinregal häufiger anzutreffen als die naturherben Schaumweine. Das sind auch die Geschmacksrichtungen unsere Strada Schaumweine. Ein Schaumwein mit der Bezeichnung Brut enthält in der Schweiz unter 15 Gramm Restzucker pro Liter. Dies ist eine der beliebtesten Geschmacksrichtungen bei Schaumweinen. Das liegt daran, dass er sehr vielseitig ist. Dank der guten Säurestruktur werden Brut-Schaumweine häufig als Essensbegleiter zu Meeresfrüchten, Fisch oder Käse verwendet. Schaumweine mit der Geschmacksrichtung Extra Dry haben einen Restzuckergehalt zwischen 12 und 20 Gramm pro Liter. Sie sind etwas weniger trocken, aber ebenso vielseitig einsetzbar. Für den Apéro, als Begleitung von kleinen Häppchen oder als Cocktailzutat eignen sie sich besonders gut.
Süssere Schaumweine
Neben den beliebten Geschmacksrichtungen Brut und Extra Dry gibt es noch drei süssere Einstufungen:
Dry: 17 – 35 g/l Restzucker
Demi-Sec: 33 – 50 g/l Restzucker
Süss/Doux: Über 50 g/l Restzucker
Diese süssen Schaumweinsorten eignen sich als Begleiter zu Desserts, leichten Speisen oder Gebäck.
Geschmacksrichtung im EU-Raum
Die Einteilungen der Geschmacksrichtungen je nach Restzuckergehalt unterscheidet sich je nach Ort. In der Schweiz gilt beispielsweise eine andere Einteilung wie in der EU. Dort ist die Aufteilung, wie folgt (jeweils in Gramm Restzucker pro Liter):
Naturherb, Brut Zero: 0 – <3
Extra Brut: 0 – 6
Brut: 0 – <12
Extra Dry: 12 – 17
Dry, Trocken: 17 – 32
Demi-Sec: 32 – 50
Süss: >50 g/l