25 # 07/09/2022

Wein und Schaumwein degustieren wie ein Profi

Autor: Gian-Luca Courtin

Im Herbst werden die Früchte der Arbeit eines ganzen Rebjahres geerntet. Wortwörtlich! Doch nicht nur dank dem sogenannten „Herbsten“ ist diese Jahreszeit so wichtig für den Wein. Bei unzähligen Herbstfesten und anderen Degustationsevents können die Weinbetriebe und -kellereien ihre Produkte einer breiten Öffentlichkeit zeigen. Eine tolle Chance auch für die Besucher, um ihre Geschmacksknospen zu verwöhnen. Möchtest du dieses Jahr auch an eine Weinverkostung, aber weisst nicht genau wie das geht? Wir haben die perfekten Einsteigertipps, damit du beim Degustieren weisst, auf was du achten musst.

Farbe

Glas gegen das Licht halten und die Farbe anschauen. Als Profi hält man das Glas vor einen weissen Hintergrund – z.B. ein weisses Blatt oder eine weisse Wand, um die Farbe am besten wahrzunehmen.
Welche Farbe hat der Wein? Wie hell ist er? Je nach Sorte ergeben sich verschiedene Rot-, Rosé- oder Gelbtöne. Als Hilfestellung, um die Farbe besser beschreiben zu können, gibt es Artikel und Beispiele, welche die verschiedenen Farbtöne beschreiben. Weiter sollte man beachten wie klar, bzw. trüb der Wein ist. Grundsätzlich gilt je klarer, desto besser. Wobei man dieses Kriterium bei Natur- und Orangen Weine nicht zu 100% anwenden kann.

Auge

Textur & Perlage

Glas schwenken und beobachten wie die Dichte des Weines am Glasrand ist. Wie bleibt der Wein am Glasrand haften? Je höher der Alkohol- oder Zuckergehalt des Weins, desto enger sind die Weinbögen, die am Glasrand hinunterfliessen.

Achtung: Beim Schaumwein sollte das Glas nicht geschwenkt werden, da dies zu weniger Perlage führen kann. Dafür sollte man beim Schaumwein die Art und Menge der Perlage untersuchen. Je feiner und anhaltender (wie an einem Faden ) die kleinen Bläschen aufsteigen, desto besser ist die Perlage.

Wein

Geruch

Glas neigen und ins Glas reinschnüffeln. Nach was riecht der Wein? Ein Profi schwenkt nach dem ersten Schnuppern den Wein im Glas und schnüffelt erneut. Denn mit dem Schwenken, zugesetzten Sauerstoff entfalten sich die Aromen noch intensiver. Der Geruch des Weins trägt viel zum Gesamteindruck bei. Der Geruch gibt erste Indizien wie der Wein ist (fruchtig, pflanzlich, erdig, würzig, Ausbau im Fass, etc.).

Achtung: Auch hier sollte man beim Schaumwein auf das Schwenken verzichten.

Nase

Geschmack

Einen kleinen Schluck in den Mund nehmen und den Wein schlürfen, um ihn im ganzen Gaumen zu verteilen. Nach was schmeckt der Wein? Bei der Geschmackswahrnehmung versucht man den Körper des Weins (rund, herb, flach, schmeichelnd etc.) sowie den Weincharakter bzw. seine Aromen zu beschreiben (z.B. floral wie Orangenblüten, fruchtig wie Beeren, mineralisch wie Schiefer, erdig wie Champignon, würzig wie Thymian). Wichtig zu wissen, Aromen-Wahrnehmungen sind sehr persönlich – es gibt also per se kein Richtig oder Falsch. Das Zusammenspiel von Säure und Süsse wird auch zur Beurteilung des Weins genutzt. Ist der Wein eher sauer, eher süsslich oder schön ausgeglichen?

Mund

Ist doch gar nicht so schwer oder? Mit diesen Tipps bist du sicher bereit für die nächsten Degustationsevents und Weinverkostungen.