40 # 24/05/2023

5 spannende Fakten über die Weinrebe

Autor: Gian-Luca Courtin

Ohne Rebe kein Wein. Und das wäre doch schade! Deshalb sind wir froh, dass es sie gibt: Die Weinrebe. Dank ihr wird rund um den Globus Wein angebaut, ausgeschenkt und getrunken. Und das schon sehr lange!

Eine 8’000-jährige Tradition

Viele wissen, dass schon im alten Ägypten Wein getrunken wurde. Die ersten Belege für die Weinherstellung und Kultivierung von Weinreben reichen aber noch weiter zurück. Nämlich ungefähr 8’000 Jahre. Im heutigen Georgien haben Archäologen Töpferwaren mit Weindekorationen gefunden, welche ungefähr 8’000 alt sind. In diesen Töpferwaren konnten Überreste von Weinsäure nachgewiesen werden. Die Archäologen gehen deshalb davon aus, dass damals erstmal Wein in grösseren Mengen und gezielt hergestellt worden ist.

Die älteste «lebendige» Weinrebe

Sie ist zwar nicht 8’000 Jahre alt, aber hat trotzdem ein stolzes Alter. Die älteste Weinrebe der Welt wächst im Zentrum der Stadt Maribor in Slowenien. Mit über 450 Jahren hat die Weinrebe schon einiges erlebt. Trotzdem trägt die Rebe immer noch Früchte. Etwa 35 bis 55 Kilogramm Trauben werden jährlich geerntet und zu wenigen Fläschchen Wein verarbeitet. Die Rebsorte dieser Pflanzen-Oma ist Žametovka oder Blauer Kölner.

Über 10’000 Sorten weltweit

Wie viele Rebsorten es tatsächlich auf der Welt gibt, weiss niemand genau. Sicher ist aber, dass sich durch die jahrtausendlange Züchtung und Verbreitung auf der ganzen Welt unzählige Sorten entwickelt haben. Es wird geschätzt, dass aus der ursprünglichen wilden Rebe zwischen 8’000 und 10’000 Rebsorten entstanden sind. Für den Weinbau zugelassen sind allerdings nur etwa 2’500 und wirklich relevant nur einige hundert Rebsorten.

Das Klima für den Rebbau

Reben wachsen nicht überall. Sie benötigen ein bestimmtes Klima. Eine Voraussetzung für den Rebbau ist viel Sonne. Mindestens 1’600 Sonnenstunden pro Jahr. Zudem müssen die Temperaturen gemässigt sein. Aus diesen Voraussetzung ergibt sich der sogenannte «Weltrebengürtel». Dieser befindet sich in Europa zwischen dem 40. und 50. Breitengrad. In Amerika und der Südhalbkugel zwischen dem 30. und 40. Breitengrad. Wegen dem Klimawandel verschiebt sich dieser Gürtel aber stetig nach Norden in Europa und Nordamerika und nach Süden auf der Südhalbkugel. Die grössten Weinbauländer sind aber nach wie vor Spanien, Frankreich und Italien.

Weinreben werden «veredelt»

Die Kultivierung von Reben ist nicht so einfach, wie man denkt. Denn die meisten Rebpflanzen müssen «veredelt» werden. Veredeln bedeutetet, das die gewünschte Rebsorte mit der Wurzel (Unterlage) einer anderen Rebsorte kombiniert wird. Das ist nötig wegen der Reblaus, welche Mitte des 19. Jahrhunderts von Amerika nach Europa eingeschleppt worden ist. Die in Europa verbreiteten Rebsorten sind nicht resistent gegen die Reblaus, welche die Wurzeln der Pflanzen befällt. Aus diesem Grund werden die europäischen Rebsorten auf amerikanische Wurzeln gesetzt. Die amerikanischen Wurzelstöcke sind toleranter gegen die Reblaus oder sogar ganz immun. Nur so können der Befall und die Ausbreitung der Reblaus verhindert werden.